RSS

Neue Kritik an der Riester Rente

Dieser Gastbeitrag des freien Finanzjournalisten Mark Schneider beschäftigt sich nochmals intensiver mit dem aktuellen Streit zwischen der Allianz und verschiedenen Verbraucherschützern. Finanzdeutsch hatte bereits am 6.6. berichtet.

Die richtige Form der Altersvorsorge will gut gewählt sein, immerhin finanziert sie uns einmal das Leben im Alter, wenn man nicht mehr selbst Geld verdienen kann. Seit über zehn Jahren gibt es in Deutschland das Modell der Riester Rente. Zuerst auf glorreiche Art und Weise gefeiert, verlor diese Form der Rente jedoch recht schnell an begeisterten Anhängern. Der Grund war, dass es immer wieder zu Problemen kam, was die Durchsichtigkeit und die Bedingungen der Verträge anging. Verbraucherschützer setzen sich bereits seit mehreren Jahren dafür ein, dass die Riester Rente transparenter wird und den Kunden damit eine einfachere Einsicht in ihre Rentenfinanzen gegeben werden kann. 

Bisher ist dies jedoch ohne Erfolg geblieben, denn mit den Jahren fanden immer wieder Änderungen an den Bedingungen der Verträge statt, die es den Beziehenden nur noch schwerer machten, einen Überblick zu finden. Dass es heutzutage allgemein schwer ist, die Übersicht bei Geldanlagemöglichkeiten an den Märkten zu behalten, bestätigt auch Juerg Zeltner, der als CEO beim UBS Wealth Management tätig ist. Doch eine Altersvorsorge sollte sich eigentlich durch andere Punkte auszeichnen, nicht durch die fehlende Transparenz. Nun hat der deutsche Bund der Verbraucherschützer eine heftige Maßnahme ergriffen. Man verklagt die Allianz wegen Diskriminierung von Älteren, kinderreichen Familien und Geringverdienern. Genau diese Gruppen werden nämlich bei der Riester Rente benachteiligt, ganz im Gegensatz zu gut verdienenden Singles. Genau anders herum sollte es aber eigentlich sein, finden Verbraucherschützer und ziehen deshalb gegen die Riester Rente vor Gericht.

Den Versicherern wird vorgeworfen, sie hätten die Produkte in den vergangenen Jahren mit Absicht viel zu unübersichtlich gestaltet, so dass Kunden am Ende nicht mehr überblicken konnten, um welche Leistungen es sich am Ende handelt. Bestimmte Kunden wurden an Überschüssen des Unternehmens beteiligt. Meist handelt es sich dabei um Leute, die eh schon sehr viel mehr verdienen als andere. Die Allianz Leben wurde nun vom Bund der Versicherten und der Verbraucherzentrale Hamburg dazu aufgefordert, den Vertrieb der „Allianz Riester Rente Klassik“ umgehend einzustellen. Das Unternehmen hat nicht nur alle Anschuldigungen dementiert sondern auch deutlich zu verstehen gegeben, dass an eine Einstellung des Vertriebs nicht zu denken ist. Es wird sich zeigen, wie der Krieg zwischen den Versicherern und den Verbraucherschützern am Ende ausgeht.

Share and Enjoy:
  • Print
  • Digg
  • StumbleUpon
  • del.icio.us
  • Facebook
  • Yahoo! Buzz
  • Twitter
  • Google Bookmarks

Your Comment